Bauen in Graubünden

Schon die Römer erschlossen unsere Pässe mit Infrastrukturbauten. Unsere Vorfahren ­trotzten dem Winter mit durchdachten Bauten. Das Bauen prägt wie die Berge den Kanton. Viadukte, Grand Hotels und Bergbahnen legten den Grundstein für den Tourismus. Mobi-lität und Energieversorgung erfordern hochwertige Infrastrukturen. Die Baubranche ist bis heute ein wichtiger Wirtschaftszweig und in allen Tälern des Kantons verankert. Sie prägt auch die Identität und Kultur des Kantons und bildet die Grundlage für Leben und Arbeiten. In der Tradition verwurzelt, mit Innovationen in die Zukunft unterwegs. .

Graubünden ist auch beim Bauen ein Kanton der Gegensätze: von alpinen Hochtälern bis zu urbanen Zentren, von geschichtsträchtigen Dörfern bis zu moderner Infrastruktur. Hoch- und Tiefbau prägen das Gesicht des Kantons auf vielfältige Weise. Die topografische und kulturelle Vielfalt spiegelt sich auch im Bauwesen wider. Gebäude und Infrastrukturen sind nicht nur gestaltende Elemente in der Landschaft, sondern auch Motoren wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Technische Fortschritte wurden in Graubünden im Hoch- wie im Tiefbau frühzeitig integriert. Unsere Ingenieure und Architekten geniessen weit über die Kantonsgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf. Bauen bedeutet nicht nur Neubauten, sondern auch Erhalt, Renovation und Weiterentwicklung des Bestands. Der respektvolle Umgang mit Baukultur, Landschaft und natürlichen Ressourcen ist ein Markenzeichen des Bündner Bauens. Im Alpenraum wird nirgends so sorgfältig gebaut wie hier.

Das Bau- und Immobilienwesen in Graubünden ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Wohnraum und Gewerbeflächen fehlen an vielen Orten – die Baukosten sind in letzter Zeit stark gestiegen. Zwar sind die Auftragsbücher voll, doch Projekte verzögern sich wegen langwieriger Verfahren. Und auch in den Baubranchen fehlen Fachkräfte, da viele langjährige und erfahrene Mitarbeitende in Pension gehen. Das Bauen ist komplexer geworden, Vorschriften und Normen nehmen stetig zu. Aufwendige Bewilligungsverfahren sowie die Umsetzung des neuen Raumplanungsgesetzes sind weitere Herausforderungen (mehr dazu in der aktuellen Ausgabe des «Bündner Gewerbe»). Umso wichtiger für eine zukunftsfähige Entwicklung, mutig und innovativ, aber mit Respekt gegenüber dem Bestehenden, ist die enge Zusammenarbeit von Planern, Investoren, Baugewerbe, Behörden und Bevölkerung.

Dieses Magazin widmet sich dem Bauen in Graubünden in all seinen Facetten: Es beleuchtet aktuelle Projekte, stellt innovative Ansätze vor, gewährt Einblicke in die verschiedenen Branchen und porträtiert Menschen, welche sich tagtäglich mit dem Bauen beschäftigen. Themen wie Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung, Digitalisierung sowie der Mangel an Bauland und Fachkräften werden beleuchtet. Rund 1000 der 6000 Mitglieder des BGV sind im Baugewerbe tätig – einer der Gründe, warum der BGV entschieden hat, ein Magazin rund um das Bauen herauszugeben. Es erscheint in Partnerschaft mit dem Hauseigentümerverband Graubünden. Neben den Abonnentinnen und Abonnenten des «Bündner Gewerbes» erhalten auch alle HEV-Mitglieder das Magazin. Wir laden Sie ein, einzutauchen in die Welt des Bündner Bauens – und wünschen eine spannende Lektüre.

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