Bilder, die unsere Geschichte erzählen

Die Fotostiftung Graubünden (FSGR) mit Sitz in Chur bewahrt seit über zehn Jahren das visuelle Gedächtnis des Kantons Graubünden. Ihre Aufgabe ist so einfach wie bedeutend: Fotografien aus allen Regionen und Lebensbereichen Graubündens zu sammeln, zu archivieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit trägt sie dazu bei, unser kulturelles Erbe für künftige Generationen zu sichern.

Rund eine halbe Million Originalfotografien aus über 150 Jahren Geschichte lagern heute im Archiv der Stiftung – darunter Glasplatten, Papierabzüge und Azetatfilme. Diese Bilder zeigen nicht nur Berge, Dörfer und touristische Höhepunkte, sondern auch das Alltagsleben der Menschen: Familienfeiern, Arbeitswelten, Brauchtum, Vereinsleben und vieles mehr. Gerade diese privaten Einblicke in vergangene Lebenswelten machen den Wert vieler Fotografien aus.

Digitale Innovationen für historische Schätze
Damit diese riesige Sammlung nicht nur sicher verwahrt, sondern auch für Forschung, Schulen, Gemeinden und die breite Bevölkerung nutzbar wird, setzt die Fotostiftung gezielt auf neue Technologien. In Kooperation mit der ETH Zürich, der Universität Zürich und dem Bündner Start-up Locomot werden innovative KI- und Automatisierungslösungen entwickelt, um die Bestände effizient zu digitalisieren und inhaltlich zu erschliessen.

So können heute beispielsweise Algorithmen automatisch erkennen, ob ein Foto ein Engadinerhaus zeigt, und dieses entsprechend verschlagworten. Dies ermöglicht völlig neue Such- und Nutzungsmöglichkeiten für Forschende, Architekturliebhaber oder heimatkundliche Projekte. Die automatische Generierung von Bildlegenden mithilfe von Natural Language Processing (NLP) – also KI-gestützter Sprachanalyse – ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg.

Robotik im Dienste der Kultur
Ein besonderes Highlight ist die Erprobung von Robotern zur Digitalisierung historischer Fotografien. Diese Roboter übernehmen monotone und heikle Aufgaben wie das schonende Bewegen alter Glasplatten oder das Scannen von Tausenden Negativen. So können menschliche Fachkräfte sich stärker auf die inhaltliche Erschliessung, Restau­rierung und Vermittlung konzentrieren – und der Zugang zu den Bildern wird rascher und niederschwelliger möglich.

PICTOMAP: Geschichte wird begehbar
Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist die Entwicklung der Web-App Pictomap. Mit dieser können historische Fotografien am Original-Schauplatz nachfotografiert werden. Die präzisen GPS-Koordinaten des aktuellen Fotos werden danach auf das historische Bild übertragen. Dies eröffnet Schulklassen, Touristen, Wanderern und Forschenden ganz neue Perspektiven in Form von digitalen Zeitreisen durch die Bündner Landschaft. Kulturtourismus und Geschichtsvermittlung erhalten damit ein innovatives Werkzeug, das Vergangenheit und Gegenwart spielerisch miteinander verknüpft.

Bilder gesucht! Helfen Sie mit, das visuelle Erbe zu bewahren

Damit die Sammlung weiterwachsen und möglichst vielfältig bleiben kann, ist die Fotostiftung Graubünden auf Ihre Unterstützung angewiesen. Haben auch Sie fotografische Schätze zu Hause oder in Ihrem Firmenarchiv? Dann melden Sie sich unter: Foto­stiftung Graubünden, Regierungsplatz 30, 7000 Chur, info@fotoGR.ch, www.fotoGR.ch.


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